Vorne zu überhastet, hinten zu fehlerhaft
Tobias Kaifer
SC Altenmünster schnürt eine Halbzeit lang den FC Günzburg ein, kann die Überlegenheit aber nicht in Treffer umwandeln. Am Ende steht es 2:0 für die Gäste
Spielbericht
Die Tor- und Punkteflaute des SC Altenmünster in der Fußball-Bezirksliga Nord geht weiter: Obwohl die Mannschaft von Interimstrainer Dominik Osterhoff den FC Günzburg in der ersten Halbzeit nahezu in dessen Hälfte einschnürte, stand nach 90 Minuten ein 0:2 auf der Anzeigentafel. Was im Klartext bedeutet, dass die Zusamtaler nun schon über 400 Minuten keinen eigenen Treffer erzielt haben und weiter mit nur fünf Punkten am Ende der Tabelle stehen.
Dabei sah bei den Gastgeber von Beginn an vieles gut aus. Das Tempo wurde hochgehalten, der Gegner hinten eingeschnürt. Der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Konnte die eigenen Fans die vergebenen Chancen von Fahad Barakzaie (4.) und Manfred Glenk (10.) noch einigermaßen verzeihen – zweimal parierte Günzburgs Torwart Matthias Möhnle -, so gab es bei der ausgelassenen Top-Möglichkeit von Ivan Brekalo nach 14 Minuten keine Entschuldigung mehr: Nach einer mustergültigen Kombination bekam er an der Fünfmeterlinie den Ball genau zugespielt. Das Günzburger Tor war sperrangelweit offen. Einfach den Fuß hinhalten, und der Ball wäre wohl drin gewesen. Brekalo verkünstelte sich aber beim Abschluss, sodass die Kugel über den Querbalken strich. Ein Führungstreffer hätte zu diesem Zeitpunkt wohl viele Fesseln gelockert.
Altenmünster drückte weiter. Fahad Barakzaie setzte zu einem Solo an, der Abschluss war jedoch zu überhastet (19.). Und als Dominik Saule nach 22 Minuten doch ins Tor traf, zeigte der Assistent an der Linie eine Abseitsstellung an. Auf Günzburger Seite hatten Abwehrboss Dardan Kelmendi und seine Nebenleute mehr als eine halbe Stunde lang Schwerstarbeit zu verrichten. Eine erste eigene gefährliche Aktion hatten die Gäste nach 39 Minuten als Torjäger Maximilian Lamatsch an SCA-Keeper Alexander Schmid scheiterte.
Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff nahm dann das Altenmünsterer Unheil seinen Lauf. Als Tobias Kaifer den Ball Christoph Wachs am Strafraum in die Füße spielte, bedankte sich dieser mit dem Treffer zum 0:1 (44.). Ein Ergebnis, das den Spielverlauf total auf den Kopf stellte.
Sichtlich geschockt von diesem Nackenschlag lief bei Altenmünster nach dem Wechsel nur noch wenig zusammen. Günzburg wurde stärker und musste nur warten, bis eine nächste unnötige Aktion der Hausherren zum zweiten Treffer führte. Der in den Strafraum zurückgeeilte Manfred Glenk ließ völlig unnötig im Zweikampf mit Lamatsch sein Bein stehen. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum Endstand (60.). Während die Gastgeber danach nur noch durch Teodorico Crude gefährlich wurden (79.), hätte Günzburg das Ergebnis durchaus noch ausbauen können. Insbesondere Spielertrainer Christoph Bronnhuber war aber im Abschluss einige Male zu unkonzentriert.
SC Altenmünster: Schmid, Wüst (83. Kraft), Sebastian Kaifer, Tobias Kaifer (46. Arab), Seiter, Saule (83. Sanyang), Crudo, Brekalo (73. Haselmeier), Glenk, Tuksar, Barakzaie
Quelle: Augsburger-Allgemeine