Bereit, den Favoriten zu ärgern
Warum das Derby gegen den TSV Gersthofen für Altenmünsters Spielertrainer Goran Boric etwas ganz Besonderes ist.
Das letzte Punktspiel zwischen dem SC Altenmünster und dem TSV Gersthofen fast liegt 15 Jahre zurück.
Es war in der Saison 2003/04 in der Bezirksliga Nord.
Damals setzten sich die Ballonstädter, die das Hinspiel im damaligen Ausweichstadion an der Schubertstraße – die Abenstein-Arena war gerade im Bau – mit 1:2 verloren hatten, mit 6:0 durch und starteten anschließend ihren Höhenflug über die Bezirksoberliga und die Landesliga bis in die Bayernliga.
Da man sich bekanntlich immer zweimal im Leben sieht, stehen sich die beiden Kontrahenten am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) erstmals wieder gegenüber.
Man sieht sich immer zweimal im Leben. Das gilt auch für Goran Boric.
Der Spielertrainer des SC Altenmünster hat fünf Jahre für den TSV Gersthofen gespielt, drei Relegationen mitgemacht, ehe er schließlich am Ende der Saison 2006/07 mit dabei war, als nach 45 Jahren endlich wieder der Aufstieg in die Landesliga gelungen ist.
Boric hat in Gersthofen unter den Trainern Roger Kindler, Ivan Konjevic und Harald Kiechl gespielt.
„Das ist schon etwas ganz Besonderes“
,sagt der 37-Jährige vor dem Aufeinandertreffen, auf das er sich lange freut:
„Ich kenne noch immer viele Leute in Gersthofen.“
Für seine Mannschaft sieht er dieses Spiel als eine Herausforderung, die man nach dem jüngsten 1:0-Sieg beim BC Adelzhausen ganz entspannt angehen kann.
„Das war ein bodenlos schlechtes Spiel von beiden Mannschaften. Aber es konnte niemand erwarten, dass da gezaubert wird. Es ging nur um die drei Punkte“
, blickt Boric zurück.
Auf Fußballzauber sollte man sich auch am Sonntag nicht einstellen.
„Wir werden versuchen, dem TSV Gersthofen das Leben schwer zu machen“
, sagt Boric.
„Das heißt jedoch nicht, dass wir uns nur hinten reinstellen werden. Ich habe den Gegner ein paar Mal gesehen. Es ist nicht unmöglich, zu punkten. Wir werden auf jeden Fall alles reinschmeißen.“
Gerade auf eigenem Platz hat der Aufsteiger bisher gute Spiele gemacht. Goran Boric denkt dabei nicht nur an den 1:0-Sieg gegen den TSV Meitingen:
„Auch gegen die Spitzenmannschaften Bubesheim und Aindling haben wir uns trotz der Niederlagen gut verkauft.“
Wenn Boric den bisherigen Saisonverlauf Revue passieren lässt, ist der kickende Coach im Endeeffekt zufrieden:
„Wenn man die vielen Problemfälle betrachtet, ist das, was wir erreicht haben, in Ordnung.“
Schon seit Wochen fehlt Torjäger Patrick Pecher, der es diese Woche mal mit Laufen probiert hat. Ebenso Nico Schuster oder Max Wollmann.
Der angeschlagene Sebi Mayer muss immer wieder auf die Zähne beißen.
„Heulen bringt nichts“
, zeigt sich Boric pragmatisch:
„Dafür schummeln wir uns super durch.“
Nach einem kleinen Knick mit zwei Niederlagen in Folge ist der TSV Gersthofen wieder ins Gleis gekommen.
Das 5:0 gegen Schlusslicht TSG Thannhausen sieht Spielertrainer Florian Fischer jedoch nicht als Maßstab.
„Das Spiel in Altenmünster wird eine ganz andere Hausnummer“
, hat er größten Respekt vor dem Aufsteiger.
„Das ist eine gut organisierte Mannschaft. Da müssen wir mit Sicherheit an unseren Grenzen gehen, wenn wir dort etwas mitnehmen wollen.“
Das wichtigere Spiel sieht Goran Boric am kommenden Mittwoch auf seine Mannschaft zukommen.
An diesem Tag findet das Wiederholungsspiel bei der TSG Thannhausen statt, das am 15. August beim Stand von 4:3 für den SC Altenmünster drei Minuten vor Schluss nach vier Platzverweisen gegen TSG-Spieler abgebrochen wurde.
Übrigens: Ob man es glaubt oder nicht – in der Statistik auf unserer Internetplattform FuPa.net, die bis in die Saison 1985/86 in der damaligen A-Klasse West zurückreicht, führt der SC Altenmünster mit fünf Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen.
Quelle: Augsburger Allgemeine